Bereits seit 1964 existiert das Bergrennen „Virginia City Hillclimb“ in Virginia City im US-Bundesstaat Nevada. Seit den 80er Jahren mit dabei: Ferrari-Fan Amir Rosenbaum. Jahr um Jahr fuhr Amir in diversen Ferrari Testarossa mit, um den Rekord zu brechen, den irgendwann einmal ein Lola T70 aufgestellt hatte. Doch viele Jahre sollte es nicht klappen. Bis Amir sich hoch verschuldete, um einen Ferrari F40 zu erwerben. Der Zweck heiligt die Mittel, denn es handelte sich schließlich um die passende Waffe für das Kult-Rennen im beschaulichen 800-Einwohner-Örtchen.
„Ich war dort zum ersten Mal mit meinem 1986 Ferrari Testarossa dabei“, erzählt Amir über sein erstes Bergrennen von Virginia City 1989. Seine Zeiten lagen nicht weit weg vom Rekord, den ein Lola T70 aufgestellt hatte: 3.20 Minuten galt es zu knacken.
Amir war angefixt und kehrte in den folgenden Jahren immer wieder zurück, um diesen Rekord zu brechen. Es wurde die Geschichte eines Besessenen. Doch weder im 390 PS starken Ur-Testarossa, noch im neueren, 428 PS leistenden Testarossa 512 TR sollte Amir den Rekord knacken. Immerhin: Im neuen Testarossa fuhr Amir Zeiten um 3:30.
Es half nichts, es musste etwas Schnelleres her. Und Amir fand etwas Schnelleres. Einen Ferrari F40. Der Preis? Geradezu „lächerlich günstig“, wir Amir beteuert. Aber immer noch viel zu teuer für den Ferrari-Fan. Also nahm Amir einen Kredit in Höhe eines Eigenheims auf.
Sofort machte sich Amir an die Arbeiten, wechselte Bremsen, Räder, Reifen, das Fahrwerk, einfach alles, um das Auto noch schneller zu machen. Überflüssig zu erwähnen, dass alle Optimierungen nur ein Ziel kannten: Endlich den Rekord beim Virginia City Hillclimb zu knacken.
Und tatsächlich: 2002 konnte Amir das Bergrennen gewinnen und den alten Rekord pulverisieren: Im Ferrari F40 fuhr Amir eine Zeit von 3:10 – und war damit auch zwei Sekunden schneller als ein weiterer Traumwagen der 90er Jahre, der in der Zwischenzeit zu Amirs Erzrivalen geworden war: Der RUF CTR2.
Quelle, Fotos: Naveed Yousufzai, Speedhunters.com