Mit „Street+“ hat Pagid Racing speziell für sportliche Autofahrerinnen und -Fahrer entwickelte straßenzugelassene Performance-Bremsbeläge im Programm. Damit tritt das Sortiment gegen illustre Konkurrenz wie etwa die Ferodo DS 2500 und DS Performance Bremsbeläge oder die straßenzugelassenen Performance-Bremsbeläge von EBC an. Was die Street+ Bremsbeläge der Motorsport-Profis von Pagid Racing können, hat uns Performance Engineer Motorsport Fabian Grimmiger erklärt.
Pagid Racing verfügt über einen enormen Erfahrungsschatz im internationalen Motorsport- und High Performance Segment. Seit über 30 Jahren entwickelt die Motorsportmarke des Unternehmens TMD Friction Group mit Sitz in Leverkusen und Standorten in Essen und Troy (USA) Motorsport-Bremskomponenten. Egal ob GT-, Formel- oder Rallyesport: Jedes Jahr beweisen Rennsiege und gewonnene Meisterschaften auf der ganzen Welt, dass die Bremspezialisten eine Menge von ihrem Job verstehen. Und diese Motorsport-Kompetenz übertragen sie mit den Street+ Bremsbelägen nun auf die Straße.
Ziel war es, sportliche Hochleistungsbremsbeläge mit ECE R90 Freigabe (Straßenzulassung) für Straßenfahrzeuge zu entwickeln. Bei der Entwicklung betraten die Pagid Racing Entwickler deshalb Neuland. Bisher standen schließlich eher Kriterien wie maximale Performance als eine gewisse Alltagstauglichkeit im Vordergrund.
Entwicklung der Street+ Bremsbeläge: „Wie ein Motorsportprojekt“
„Wir sind die Entwicklung der Street+ Bremsbeläge wie ein Motorsportprojekt angegangen“, verrät Fabian Grimmiger, Performance Engineer Motorsport bei Pagid Racing. „Das ganze Projekt war sehr Technik- und Performance-getrieben. Wir haben vorab definiert, welche Kriterien wir erfüllen und welche Reibwerte wir realisieren wollen und haben im zweiten Schritt geschaut, wie wir unsere Zielsetzung zu einem akzeptablen Geräuschniveau und bei einer ausreichenden Alltagstauglichkeit hinbekommen können.“
Für die Zusammensetzung des Bremsbelags orientierten sich die Ingenieure dazu zunächst an den vorhandenen Motorsportmaterialien. Im Rahmen umfangreicher Tests auf dem Prüfstand sowie bei Fahrversuchen auf der Straße und der Rennstrecke entwickelten sie einen Bremsbelag, der höchsten Leistungsanforderungen gerecht wird. Durch die Anlehnung an bewährte Materialien aus dem Motorsport konnten sie nach eigenen Angaben eine Zusammensetzung erreichen, die optimale Bremsleistung, Hitzebeständigkeit und Verschleißfestigkeit.
Trackday-kompatible Hochleistungs-Bremsbeläge mit Straßenzulassung
Herausgekommen sind Bremsbeläge mit sportlichen Allround-Eigenschaften, die sowohl auf der Straße, als auch auf der Rennstrecke beim Trackday performen. Besonders wichtig dabei: Ein konstant hoher Reibwert über einen weiten Temperaturbereich. Grimmiger: „Die straßenzugelassenen Street+ Bremsbeläge funktionieren anders als Rennbremsbeläge, müssen, auch im kalten Zustand: Bei niedrigen Temperaturen arbeitet der Belag wie ein normaler Serienbelag. Der Kunde merkt also im besten Fall gar nicht, dass er mit speziellen Performance-Bremsbelägen unterwegs ist.“ Auch bei hohen Betriebstemperaturen funktionieren die Street+ Bremsbeläge, sodass Fading auch bei hoher Belastung – je nach Fahrzeug – lange keine Rolle spielen sollte.
Neben der Performance sowohl im kalten als auch im heißen Zustand ist noch ein anderes Kriterium von entscheidender Bedeutung, wie Fabian Grimmiger betont: „Uns war auch eine gute Rückmeldung wichtig: Die Street+ Performance-Bremsbeläge gehen nicht zu aggressiv zu Werke und lassen sich gut kontrollieren. Die Sache mit zu hohen Reibwerten ist die, dass man in einem Straßenfahrzeug kaum mit ihnen arbeiten kann, weil das ABS-System mit diesen hohen Verzögerungen überhaupt nicht klarkommt. Hier braucht es also eine harmonische Abstimmung und beste Kontrollierbarkeit“.
Street+ Bremsbeläge: Performance, Sicherheit, Alltagstauglichkeit
Auch dem Thema Sicherheit widmeten sich die Pagid Racing Ingenieure. „Bei gewöhnlichen Bremsbelägen wird das Reibmaterial nur mit der Belagträgerplatte verklebt“, berichtet Grimmiger. „Kleber sind thermisch aber . Das heißt: Bei Temperaturen um 500, 600 Grad kommt der Kleber an seine Grenzen. Deshalb setzen wir zusätzlich auf ein mechanisches Rückhalte-System, so wie wir es in ähnlicher Weise im Motorsport nutzen.“
Genauso wie bei den Pagid Racing Bremsbelägen aus dem Motorsport kommt deshalb auch bei den Street+ Bremsbelägen ein duales Haltesystem bestehend aus einer Klebeverbindung und einem innovativen mechanischen System zum Einsatz. Dieses mechanische System besteht aus einer gecrimpten Schnittstelle zwischen Trägerplatte und Reibmaterial, die eine verbesserte Verbindung zwischen Reibmaterial und Trägerplatte gewährleistet. „Die Rückenplatte ist quasi aufgeraut und sieht so ein bisschen aus wie ein Kamm“, verrät Grimmiger. „Hier wird das Reibmaterial beim Pressen wirklich mechanisch mit der Rückenplatte verbunden. Ähnlich wie mit dem Bolzensystem, das wir im Motorsport verwenden.“
„Extrem gutes Paket“: Fabian Grimmiger zieht positives Fazit
Für den Hardcore-Trackday-Fahrer mit einem bis an die Zähne bewaffneten Tracktool eignet sich Street+ nicht unbedingt, sagt Fabian Grimmiger schmunzelnd. „Für gelegentliche Trackday-Fahrer haben wir ein extrem gutes Paket geschnürt“, so Grimmiger. „ Unser Reibmaterial bietet eine hervorragend kontrollierbare Performance über einen weiten Temperaturbereich bei hoher Alltagstauglichkeit. Und mit unserem innovativen mechanischen Rückhaltesystem setzen wir auch Maßstäbe in Sachen Sicherheit. Als Gesamtpaket – also was Performance, Geräuschentwicklung, Kupferfreiheit und allgemein die Alltagstauglichkeit angeht – haben wir mit Street+ definitiv den besten Belag im Marktsegment.“
Das Street+ Programm von Pagid Racing findet ihr mit 150 Artikelnummern auf der Webseite des Unternehmens: https://www.pagidracing.com/en/products/street-brake-pads.html
