Trackdaysport-GT86: Updates für die neue Saison

„Dank“ der Coronakrise hatten wir Sportfahrer in diesem Jahr mehr Zeit, unsere Fahrzeuge für die neue Saison vorzubereiten. Mehr Zeit ja. Mehr Budget? Nein. Zumindest nicht in meinem Falle. Dank voranschreitender Haussanierung mussten Modifikationen also auch in dieser Saison sparsam umgesetzt werden. Mit der Hilfe neuer Trackdaysport Technik-Partner bekam der hauseigene Toyota GT86 hier und da ein paar Updates, die allesamt zum Konzept des seriennahen Budget-Tracktools passen sollten.

Zu den neuen Trackdaysport Technik-Partnern gehört Automobile Achenbach aus Bochum-Wattenscheid, nur einen Steinwurf von Motorsport-Spezialist Sandtler entfernt. Die Jungs sind sowohl Tuning- als auch Trackday-begeistert und – natürlich – extrem Kfz-kompetent. Der perfekte Partner also für die technische Betreuung und die Umsetzung aller Arbeiten am Toyota GT86 und dem zweiten Trackdaysport-Kfz, einem Honda Civic Type R. Mein Dank geht an dieser Stelle vor allem raus an Frank und Max Achenbach, sowie Kevin Reuchsel.

Motorenöl

Auch wenn ich persönlich nie Probleme mit dem Motor des Toyota GT86 hatte: Dem 2-Liter-Boxer sagt man gerne nach, nicht allzu standfest zu sein, sodass es hier und da zu einigen Motorschäden gekommen ist. Vor allem bei der Verwendung des von Toyota empfohlenen superdünnen Motorenöls 0W20 kann der Öldruck stark absinken, was auf Dauer zu Schäden führen kann. Da trifft es sich gut, dass Trackdaysport in dieser Saison von einer Premium-Marke wie Ravenol unterstützt wird. Das Unternehmen versorgt uns exklusiv mit Schmierstoffen.

Den Trackdaysport-GT86 befüllten die Jungs bei Automobile Achenbach mit dem VMP SAE 5W-30 Vollsynth Multiöl von Ravenol. Für den Civic Type R, mit dem es in dieser Saison auch noch mal auf die Rennstrecke gehen wird, gab es feinstes REP Racing Extra Performance SAE 5W-30.

Bremsanlage

Die Bremsen sind ja immer so ein Thema. Schließlich kannst du mit der passenden Bremse einiges an Zeit auf der Rennstrecke herausholen. Gleichzeitig kannst du damit auch eine Menge an Budget versenken. Aus Kostengründen setze ich auf die Serienbremsanlage mit wechselnden Belägen und Scheiben. Im Laufe der letzten Saison wechselte ich auf gelochte gelochte Brembo Bremsscheiben „Xtra“ in Verbindung mit Ferodo DS Performance Bremsbelägen, die einen guten Kompromiss aus Performance und Preis-Leistung darstellen. Nachdem ich 2019 in Mettet an einem einzigen Tag die fast neuen Brembo-Bremsscheiben samt ebenfalls neuen Belägen runtergerockt hatte, ging ich in diesem Jahr zurück auf die Kombination aus Serien-Bremsscheiben mit den Ferodo DS Performance Belägen.

Für eine genauere Dosierbarkeit der Bremse und einen exakteren Druckpunkt auch bei hohen Belastungen verbaute Automobile Achenbach Stahlflex-Bremsleitungen für die Vorder- und Hinterachse. Auch beim Toyota GT86 kommt es bei ambitioniertem Einsatz auf der Rennstrecke schließlich irgendwann zu Bremsfading, wenn die Serien-Gummi-Bremsschläuche montiert sind, weil diese bei hohen Temperaturen weich werden und sich ausdehnen.

Dazu kam von Ravenol die Bremsflüssigkeit Racing Brake Fluid 325+ (Siedepunkt 320 °C, Nasssiedepunkt 195 °C), eine laut Ravenol-Angaben „speziell entwickelte thermisch sehr hoch belastbare Hochleistungsbremsflüssigkeit auf allerhöchstem DOT 4 Niveau“, die das Pedalgefühl weiter verbessern und das Bremsenfading weiter reduzieren sollte.

Abgasanlage

In der neuen Saison sorgt eine Sport-Abgasanlage von Milltek Sport für den guten Ton und deutlich ansprechenderen Heckabschluss des Toyota GT86. Die EG-Variante, eine „resonated“ Secondary Cat-back Anlage mit 63,5 mm Rohrdurchmesser, mündet in zwei Endrohre in geflammtem Titan. Die Abgasanlage ist etwas leichter als die Serien-Variante und bietet vor allem unten rum einen kernigeren, kraftvolleren Sound.

Zudem ist zumindest subjektiv das Ansprechverhalten des GT86 marginal besser geworden und der GT86-eigene „Torque Dip“ zwischen ca. 3.200 Umdrehungen und 4.500 Umdrehungen pro Minute etwas weniger ausgeprägt. Hier lest ihr mehr über meinen Besuch bei Milltek Sport in Meuspath.

Cockpit und Sicherheit

Für etwas mehr Sicherheit montierten die Techniker bei Automobile Achenbach einen Clubsportbügel des neuen Trackdaysport-Technik-Partners Wiechers Sport. Ich entschied mich für eine Kreuz- anstelle der Diagonalstrebe und für eine rote Lackierung. Das Auge isst halt auch mit.

Den Clubsportbügel zu montieren, erforderte etwas  Fummel-Arbeit – auch weil es sich um die Clubsport-Variante handelte, bei der die Rücksitzbank im Fahrzeug verbleiben kann – war letztlich im Vergleich zum Einbau einer kompletten Sicherheitszelle jedoch relativ einfach. Schließlich musste weder geschweißt, noch gebohrt werden.

Eine radikalere Methode, sprich eine komplette Zelle, wäre sicherlich konsequenter, da sicherer, würde jedoch nicht zum Konzept des seriennahen Budget-Tracktools passen.

Zusammen mit dem Clubsportbügel von Wiechers Sport hielt auch ein neues Set-up an Gadgets Einzug in den Toyota GT86. Die GoPro, die bislang am Helm montiert war, montiere ich jetzt direkt am Bügel. Weil ich zudem mit weiteren Gadgets arbeite, die in zwei Autos eingesetzt werden sollen, war mir eine Lösung wichtig, die entsprechenden Geräte zwischen dem Toyota GT86 und dem Honda Civic Type R schnell und einfach zu wechseln. Diese wurden jetzt auf eine kleine CFK-Platte montiert, die mit 3M-Klebe-Klettband auf den Armaturenbrettern der beiden Fahrzeuge arretiert wird. Neben Harry´s Laptimer werde ich in dieser Saison auch den Qstarz BL-1000 GPS-Receiver mit der entsprechenden App testen, die ich auf einem Apple iPod installiert habe, das ich ausschließlich für den Rennstreckeneinsatz angeschafft habe. Zudem werde ich in dieser Saison das Michelin Track Connect System testen. Bei den Reifen bleibe ich natürlich auch in dieser Saison Michelin treu.