Interview mit Falk von GP Days

Im Spätsommer 2019 fuhr ich zum ersten Mal in Mettet auf dem Circuit Jules Tacheny. Der Trackday in Belgien war dabei nicht nur für mich eine Premiere. Es war auch das allererste Event des neuen Trackday-Veranstalters „GP Days“ aus Essen. Mit dem Geschäftsführer Falk Ewaldsen hatte ich mich vor ein paar Monaten bereits im schönen Bochum auf ein alkoholfreies Bier getroffen und ein erstes Interview geführt. Jetzt wurde es Zeit für den Gegenbesuch im ebenfalls schönen Essen im Ruhrpott – und um Falk mal auf den Zahn zu fühlen, wie das erste Jahr im Haifischbecken der Trackday-Veranstalter so lief. Außerdem verriet mir Falk, was wir von GP Days in diesem Jahr zu erwarten haben.

Falk beim Fahrerbriefing in Mettet 2019.

Falk, verrate uns doch mal bitte: Wie lief euer erstes Jahr?

Ich muss wirklich sagen: Besser als erwartet. Ich glaube, wir haben unseren Trackday in Mettet Mitte Juni online gestellt. Bis Mitte Juli ist erstmal kaum etwas passiert. Das hat mir schon ein wenig Angst gemacht. Das tägliche Checken der Webseiten-Statistiken, war wie eine Sucht. Ich habe festgestellt: Man musste mit den Leuten sprechen, Kontakte knüpfen und netzwerken. Je mehr wir mit potenziellen Kunden gesprochen haben, desto einfacher wurde es. Anfang August fing es an, gut zu laufen. Das war wie eine Art Flut: Gefühlt 90% der Teilnehmer des Mettet-Trackdays haben sich im August angemeldet, insgesamt waren wir dann fast 45 Teilnehmer. In meiner persönlichen Planung, die ich ganz am Anfang für uns aufgestellt hatte, waren es deutlich weniger.

Was mich besonders gefreut hat: In Mettet waren auch nur entspannte Leute am Start. Natürlich haben wir uns am Anfang darüber Gedanken gemacht, was für eine Atmosphäre man während der Trackdays schaffen möchte. Aber man kann natürlich nicht wirklich beeinflussen wie sich die Leute auf und neben der Strecke verhalten.

Am Ende ist alle ohne Zwischenfälle gelaufen, alle Teilnehmer sind extrem fair miteinander umgegangen. Dazu hat auch die gegenseitige Unterstützung bei kleineren Problemen gehört. Es war einfach super!

Ihr habt euch ja recht international positioniert. Zumindest in Mettet war ein bunt gemischtes Publikum aus Deutschen, Holländern und natürlich Belgiern am Start. Das scheint funktioniert zu haben. Wie habt ihr das hinbekommen?

Ich glaube, es lag daran, dass wir uns intern Länder-mäßig aufgestellt haben. Wir haben Leute in Holland angesprochen, Leute in Belgien und Frankreich, bei denen ich mir allerdings mit meinem Schul-Französisch einen abgebrochen habe. Die meisten Leute wollten, glaube ich, einfach wissen, mit wem sie es zu tun haben und ob wir überhaupt wissen, was wir tun. Ich glaube, dass dieser wirklich intensive persönliche Kontakt der ausschlaggebende Punkt war, warum wir am Ende doch so viele Teilnehmer hatten.

Wie war das Feedback von den Teilnehmern?

Wir haben wirklich mega gutes Feedback erhalten! Viele Kunden haben noch Tage später Emails geschrieben und sich bedankt. Auch unser E-Briefing, in dem wir alles Wissenswerte zu unserem Trackday online vermittelt haben, ist super angekommen. Das haben die meisten komplett gefeiert. Es gab Teilnehmer, die sind eine Minute vor Trackday-Beginn gekommen, haben nur ihren Namen gesagt und konnten direkt fahren. Die waren natürlich super happy.

Außerdem hat es das übliche Anfangschaos entzerrt. Normalerweise möchten immer alle direkt nach der Fahrerbesprechung auf die Strecke. Da fast die Hälfte der Teilnehmer das E-Briefing vorab über unsere Website abgeschlossen haben und erst gegen 9Uhr angereist sind, lief alles super locker ohne den üblichen Ansturm ab.

Das E-Briefing fand ich auch super. Wollt ihr in diesem Jahr noch mehr in Sachen Organisation oder Administration verbessern?

Wir optimieren eigentlich fortwährend und wollen alles intuitiver, flüssiger machen. In Deutschland beispielsweise sind ja Vorabüberweisungen üblich, wenn du einen Trackday buchen willst. Davon bin ich nicht so der Fan. Das wäre etwas, das ich gerne ändern würde. Deshalb sind wir in Sachen Zahlungsmethoden mittlerweile auch echt gut aufgestellt. Eigentlich decken wir alles ab. Von Sofortüberweisung bis Kreditkarte – die klassische Überweisung geht natürlich auch.

In Sachen Orga: Die Organisation vor Ort lief in Mettet schon ziemlich gut. Eines unserer Ziele ist es natürlich, dass 100 Prozent der Teilnehmer das E-Briefing machen. Fraglich ist, ob das überhaupt für alle denkbar ist. Allerdings wäre es wirklich cool, wenn wir alle Prozesse die sich mit der Anmeldung beschäftigen vorher Online abdecken. Im optimalen Szenario sollen unsere Teilnehmer einfach ankommen und los auf die Strecke fahren.

Ein anderer Punkt an dem wir noch großes Potential sehen ist unsere gesamte Präsenz über Social Media. Gemeinsam mit meiner Frau, die immer größere Teile der Organisation übernimmt, wollen wir auf jeden Fall in der Zukunft mehr Content für alle unsere Kanäle erstellen und das vor allem regelmäßig! Dazu gehört auch, dass wir stückweise unsere Aktivität in unsere Facebook Gruppe erhöhen (die auch stetig wächst), die wir als interessanten Kanal sehen, über den sich all unsere Teilnehmer über unsere Events austauschen und Fragen stellen können.

Was plant ihr für 2020?

Wir sind am 3. April in Mettet für den Saisonauftakt. Das ist eine coole Strecke, um wieder rein zu kommen, sozusagen ein guter Shakedown für die Saison. Vielleicht machen wir zusätzlich auch noch unseren Saisonabschluss in Mettet, aber da wollen wir auch von unseren Teilnehmern hören, ob ausreichend Interesse besteht. Unser Trackday am Bilster Berg wird am 12. Juni ein echtes Highlight. Auch deshalb weil wir einen Termin mit Feiertag bekommen haben: Am Donnerstag ist Fronleichnam, am Freitag ist unser Trackday also an einem Brückentag. Im Hochsommer sind wir dann in Dijon. Ich war selbst noch nie da, habe aber von vielen Fahrern gehört, dass wir da unbedingt einen Trackday machen müssen, weil die Strecke so cool sein soll, eine kleine Nordschleife. Ein Besuch steht für Februar / März an. Da wollen wir die Umgebung kennenlernen und uns ein Bild von der Infrastruktur machen, damit wir den Trackday so optimal wie möglich planen können.

Wir arbeiten außerdem noch einem Überraschungstermin auf einer der schönsten Strecken in Europa. Aber da möchten wir erst mehr zusagen, wenn wir wissen ob es wirklich klappt!