Im nächsten Jahr fährt die Formel 1 wieder in Zandvoort. Die Rennstrecke an der holländischen Küste erhält von Liberty Media einen 3-Jahres-Vertrag für die Königsklasse des Motorsports. Klar ist: Um den Circuit Zandvoort F1-kompatibel zu machen, sind teilweise erhebliche Umbaumaßnahmen notwendig. Auch für Trackday-Fahrer interessant: Der Streckenverlauf wird an vielen Stellen verändert.
Die Entscheidung pro Zandvoort löste bei vielen Motorsport-Fans Entzücken, aber auch Verwunderung aus. Vor allem mit Blick auf die Sicherheit. Schließlich gibt es auf der Traditionsstrecke nicht eine einzige asphaltierte Auslaufzone. Formel-1-Boss Chase Carey erklärte zur Entscheidung Liberty Medias 2020 wieder in Zandvoort zu fahren: „Die Formel 1 hat eine große Geschichte in Zandvoort. Diese Strecke ist ein sehr wichtiger Teil der Formel 1. Ein weiterer Grund ist diese Euphorie hier in den Niederlanden.“ Eine Rolle dürfte wohl auch Heineken gespielt haben. Der niederländische Konzerns ist seit 2016 wichtiger Sponsor der Formel 1.
Alter Streckenverlauf: Zandvoort 2018 im Toyota GT86
Nach zahlreichen Veränderungen über die Jahrzehnte wird Zandvoort im nächsten Jahr eine weitere Überarbeitung erhalten. Jan Lammers, der im Dienste des Zandvoort-Promoters an der Rückkehr arbeitete, sagte Anfang dieser Woche zur Zandvoort-Rückkehr in die Königsklasse: „Wenn du mich vor einem Jahr gefragt hättest, hätte ich gesagt, dass es fast unmöglich ist“.
Zudem verriet der ehemalige Grand-Prix-Pilot im Rahmen der Bekanntgabe-Pressekonferenz, wo der Streckenbetreiber Hand anlegen muss, um die F1 in Zandvoort zu ermöglichen.
Möglicher Streckenverlauf ab 2020
Auf Basis der Aussagen hat reddit-User „nothke“ eine eigene Interpretation des möglichen neuen Streckenverlaufs in Zandvoort erarbeitet:

Das ändert sich in Zandvoort 2020
Aus Sicherheitsgründen wird der Ausgang von Kurve 2, der Gerlachbocht, etwas geweitet. Die anschließende, langsame 180-Grad-Kurve „Hugenholtz“, in der Hecktriebler gerne mal ausschwenken, wird ebenfalls verändert. Lammers: „Die Hugenholtzbocht wird innen erweitert, um dort mehr Platz zu schaffen und höhere Geschwindigkeiten auf dem Weg hoch zu Scheivlak zu ermöglichen.“ Das bedeutet auch, dass die Hugenholtz-Kurve leicht aufmachen könnte.
Auch die Hans-Ernst-Bocht wird verändert werden. Dabei könnte es sich um die größte Änderung handeln. Laut Lammers soll der zweite Teil der Rechts-Links „verkürzt und weiter gemacht werden, um den Flow zu verbessern und den Stop-Start-Charakter zu reduzieren“. Grundsätzlich also keine schlechte Idee.
Die langgezogene Kurve vor Start-Ziel, die Arie Luyendijk Bocht soll eine leichte Überhöhung erhalten, damit sie auch mit Formel 1 Boliden Vollgas durchfahren werden kann. Motorsport-Magazin.com mutmaßt, dass die Kiesbetten möglicherweise asphaltierten Auslaufzonen weichen müssen.
Fazit
Alles in allem scheinen sich die Veränderungen in Grenzen zu halten. Wir können uns auf einen einigermaßen Bremsen-schonenden, flüssigeren Streckenverlauf und höhere Geschwindigkeiten freuen. Klar dürfte aber auch sein, dass die Streckenmieten und damit Trackdays teurer werden dürften.