Bauarbeiten auf der Nordschleife erfolgreich abgeschlossen

Mit dem Einbau der sogenannten Asphaltdeckschicht sind am Montag die Bauarbeiten auf der legendären Nordschleife erfolgreich zu Ende gegangen. Von November bis Februar wurde die über 90 Jahre alte Rennstrecke in fünf Abschnitten (Flugplatz/Schwedenkreuz, Kallenhard, Wehrseifen, Ex-Mühle, Hohe Acht) und auf einer Gesamtlänge von fast drei Kilometern von Grund auf erneuert. Darüber hinaus wurden 900 Meter zusätzlicher FIA-Fangzaun in den Bereichen Hatzenbach und Kesselchen errichtet, der den Schutz der Aktiven weiter erhöhen soll. Die nun abgeschlossene Baumaßnahme ist laut Streckenbetreiber „die umfangreichste an der Nordschleife seit über 40 Jahren“. Rund vier Millionen Euro hat der Nürburgring dafür investiert.    


„Trotz des zwischenzeitlichen Wintereinbruchs konnten wir planmäßig fertig werden“, erklärt der Projektleiter des Nürburgrings, Alexander Schnobel. Seit 2002 ist der Ingenieur an der Rennstrecke tätig und dementsprechend Nordschleifen-erfahren. Gemeinsam mit dem Planungsbüro Porz & Partner hatte er von Anfang an einen zeitlichen Puffer eingebaut. Dennoch sei „das Wetter immer auch ein nicht zu beeinflussender Faktor“, wie Ingenieur Stephan Porz ergänzt. Da die äußeren Umstände am Ende doch noch mitspielten und das Zusammenspiel der beteiligten Baufirmen Schnorpfeil und Wurzel offenbar gut funktionierte, konnte nun bei frühlingshaften Temperaturen die letzte Schicht Asphalt aufgetragen werden. Vier Monate wurde in der Grünen Hölle gearbeitet, um rechtzeitig zum Saisonstart fertig zu werden.

Ein Augenmerk galt den speziellen Eigenschaften des Asphalts selbst. Dieser muss nicht nur besonders hohen Qualitätsansprüchen einer Rennstrecke genügen, sondern bei seiner eigens für die Nordschleife entwickelten Rezeptur weitere Eigenschaften erfüllen. „Wir haben einen Asphalt, der sich nicht nur bei niedrigen Temperaturen einbauen lässt, sondern auch für den Einsatz auf unserer über 20 Kilometer langen Rennstrecke abgestimmt ist“, erläutert Alexander Schnobel. Das bedeutet in der Praxis: Der neue Asphalt bietet einen mittleren Grip, der dem Gripniveau der gesamten Nordschleife angepasst ist. So müssen sich die Piloten nicht auf einer Runde ständig auf neue Begebenheiten einstellen. „Der heutige Asphalt ist das Resultat einer jahrelangen Entwicklung und auch auf der Basis von Gesprächen mit Fahrern und Verantwortlichen entstanden“, erläutert Schnobel.

Für die Arbeiten wurden zudem neue Baumaschinen eingesetzt: Die sogenannten „Asphalfertiger“ haben laut Schnobel gegenüber zuvor eingesetzten Maschinen den Vorteil, dass sie so breit sind, dass nicht zwei Mal aufgetragen werden muss. „Damit entsteht keine Falz in der Mitte, die dann beseitigt werden müsste“.

Mit dem Abschluss der Bauarbeiten steht nun auch frühzeitig fest: Die Saison kann am Nürburgring pünktlich starten.

[Quelle, Bild: Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG]