Adrian Wilsons BMW M4 ist mir bei Instagram aufgefallen – ein top aufgebautes Tracktool. Wenn man das aus der Entfernung überhaupt beurteilen kann. Denn Adrian kommt aus Australien. Also ein superspannender Interview-Partner, der uns viel über seinen M und die australische Trackday-Szene erzählen kann. Los geht´s!
Der Fahrer: Adrian Wilson
Name: | Adrian Wilson |
Wohnort: | Sidney, Australien |
@bmwm4race82 |
Das Auto: BMW M4 F82
Basis:
Fahrzeug und Baujahr: | BMW M4 2014 |
Motor: | S55 |
Im Besitz seit: | 2014 |
Optimierungen:
Motor: | Bootmod3 Tune, Evolution Racewerks Catless Down Pipes, MPE Auspuff, Drexler Motorsport Sperrdifferential |
Fahrwerk: | optimiertes BILSTEIN Clubsport 2-Wege-Fahrwerk mit angepassten Ventilen, H&R Federn, Stabilisatoren, SPL Querlenker |
Bremsen:
|
Vorne: AP Racing 6-Kolben-Bremssättel mit 375mm Scheiben, maßgefertigte CNC Bremstöpfe
Hinten: AP Racing „Radi-CAL“ Kit von Essex Parts, 4-Kolben-Bremssättel, 365mm Scheiben Kühlung: Revozport Bremskühlung System |
Räder & Reifen: | Front: 18x 9.5 BC geschmiedete Lightweight Race Wheels mit Pirelli Slicks
Rear: 18×11 BC geschmiedete Lightweight Race Wheels mit Pirelli Slicks BMW M4 GT4 Radbolzen / Schrauben & hintere Radnabe |
Karosserie: | BMW M Performance Frontlippe, Diffuser, Side Blades und Carbon Spiegel
APR Carbon GTC-300 Wing, Front Splitter und Canards |
Lenkrad: | BMW M Performance Lenkrad mit LED shift Lights |
Sitze und Gurte: | Racetech 119 Series Rennsitz
VAC Halterungen / Recaro Konsolen Sabelt 6 Point Enduro Lightweight Gurt |
Sicherheit/Käfig: | 6-Punkt Sicherheitszelle, geschweißt von Bond Roll Bars
Cool Shirt System 2 Way Digital Radio |
Adrian im Interview
Warum hast du dich für den BMW M4 als Tracktool entschieden?
Der M4 war tatsächlich drei Jahre lang mein Daily Driver und Trackcar, bevor ich mich dazu entschloss, mit einem kompletten Track-Umbau Vollgas zu geben.
Hast du die Modifikationen selbst gemacht oder hattest du Hilfe?
Ich hatte eine Menge Hilfe. Adam Burgess von Advan Performance unterstützt mich mit der Fahrzeugvorbereitung und mechanischen Upgrades. Andre Nader von Bilstein Australia / The Aero Effect in Sachen Fahrwerk und Aero. Peter Muir von Bond Roll Bars hat mir beim Überrollkäfig und Kraftstofftank geholfen, Will Powers von William Powers Racing in Sachen Elektronik und Gewichtsreduzierung. Chris Paradowski von V-Sport hat mich beim Setup der Bremsanlage vorne unterstützt. Zudem hatte ich Unterstützung von Erik Gattermeier von Drexler Motorsport Australia.
Wie zufrieden bist du eigentlich mit deinem Bilstein-Fahrwerk?
Ich liebe mein Bilstein-Setup, weil es komplett individuell ist und von Andre Nader von Bilstein / The Aero Effect entwickelt und abgestimmt wurde und vom Team von Heasmans Australia eingebaut wurde. Es ist wirklich unglaublich, wie sehr ein qualitativ hochwertiges Setup beim Trackfahren die Performance beeinflusst. Und wie die winzigen Anpassungen der Dämpfer, wenn du von den Profis beraten wirst, den Unterschied machen.
Wie bist du zum Motorsport gekommen und wann?
Erst in den letzten zwei bis drei Jahren begann das mit einigen Trackdays und Fahrtrainings, entwickelte sich dann zu Sprint-Rennen und hat in letzter Zeit dazu geführt, das Auto komplett zu strippen und das Auto in einen echten Rennwagen für den Motorsport zu verwandeln.
In Europa kennen wir nicht so viele australische Rennstrecken. Erzähl‘ doch mal bitte, wo du schon gefahren bist und welche Strecke dein Favorit ist.
Ich bin in Sydney Motorsport Park und Wakefield, sowie Winton und Pheasants Nest Marulan zu Hause. Mein Favorit ist aber Bathurst – natürlich! Ich hoffe, in diesem Jahr ein wenig Track Time bei der 1-Hour-Enduro Race-Series auf Philip Island in Victoria und The Bend in Südaustralien zu bekommen – ich kann es kaum erwarten!
Ihr habt tatsächlich einige großartige Rennstrecken in Australien, Bathurst zum Beispiel, wie du selbst sagst. Bist du schon einmal nach Europa gekommen und würdest du gerne mal auf dem Nürburgring fahren?
Ich würde super gerne zum Nürburgring und nach Spa fahren. Das steht in den nächsten ein oder zwei Jahren auf meiner Liste. Ich würde auch gerne mal ein Rennen in Spa und auf dem Nürburgring fahren und auch mal nach Goodwood fahren. Es gibt so viele großartige Strecken in Europa, und ich würde mich freuen, auf allen davon zu fahren.
Kannst du uns etwas über die Trackday- und Motorsport-Szene in Australien erzählen?
Die Szene ist absolut beeindruckend. Es gibt eine Fülle an qualitativ hochwertigen Möglichkeiten Motorsport zu betreiben, die von Trackdays über Fahrertrainings, Sprint-Rennen, Time Attack bis hin zum Rennsport reichen. Es ist eine wirklich blühende Szene, die sich gegenseitig hilft. Und der Brabham BT62 ist eine unglaubliche Maschine, die unsere Ingenieurfähigkeiten dokumentiert. Die Virgin Australia Supercar Series ist eine der am heißesten umkämpften Rennserien der Welt und wir haben ein starkes GT-Programm. „ProdSports„, in der ich 2019 fahren werde, ist auch eine großartige Serie mit einem Starterfeld, das aus Lotus Exige Cup Autos, GT-Rennwagen und allem, was dazwischen liegt, besteht. Das verspricht spannenden Motorsport. Das einzige, was ich mir wünschen würde, wären mehr Rennstrecken, die näher an meinem Zuhause gelegen sind!
Benutzt du Kameras oder andere Systeme zur Datenaufzeichnung und -auswertung?
Absolut, ich habe das VBOX HD2 Camera & Data System mit OLED, das phänomenale Daten- und Videoanalysen bietet. Als es mir noch nicht so ernst war, habe ich Harry’s LapTimer genutzt, der großartig für das Geld ist, aber das Niveau und die Details der Daten der VBOX zu haben, ist umwerfend und hat wirklich dazu beigetragen, mein Fahren enorm zu verbessern.
Warum fährst du überhaupt auf Rennstrecken?
Die Rennstrecke ist der einzige Platz auf der Welt, auf der es keine Ablenkungen oder Unterbrechungen gibt – kein Smartphone, Computer, Emails oder Telefonanrufe. Obwohl das Trackfahren sehr aufregend ist, bringt es mich tatsächlich dazu, mich zu entspannen, weil ich mich voll und ganz auf das konzentrieren kann, was ich direkt vor mir mache.
Ich liebe die Jagden auf der Strecke und den Nervenkitzel, meine Rundenzeiten zu verbessern. Die Suche nach den letzten Zehntelsekunden und die kontinuierlichen Verbesserungen machen süchtig – genauso wie die Geschwindigkeit!
Ich genieße auch den Spaß, der mit der Motorsport-Szene verbunden ist und von guten Menschen umgeben zu sein. Ich habe in den letzten zwei Jahren lebenslange Freundschaften geknüpft.
Wie oft trifft man dich auf der Rennstrecke?
Zurzeit in der Motorsport-Saison bin ich ein bis zwei Wochenenden pro Monat auf der Rennstrecke.
Wie bereitest du dich auf deine Trackdays vor?
Manchmal mache ich ein bisschen Simulatorarbeit. Aber guter Schlaf und kein Bier in der Nacht zuvor, um einen guten frühen Start hinzubekommen, das ist der Trick.
Hast du Pläne für die Zukunft?
Ich freue mich wirklich, dieses Jahr in der „ProdSports“-Serie zu fahren, was für mich ein echte Weiterentwicklung ist. Das ist eine brillante Serie mit acht Rennen, einer Mischung aus lokalen und nationalen Rennen, darunter einstündige Langstreckenrennen in Bathurst, Philip Island, The Bend und Sydney Motorsport Park sowie kürzere 30-minütige Sprint-Rennen in Wakefield und Sydney Motorsport Park.