Sport Auto hat sechs sportliche Straßenreifen und drei Semislicks getestet. Uns interessieren da natürlich vor allem die Sportreifen. Unser Blick auf den Michelin Pilot Sport Cup 2, den Pirelli P Zero Trofeo R und den Toyo Proxes R 888.
Alle Reifen wurden im Trockenen und bei nassen Bedingungen getestet. In die Bewertung flossen sowohl objektive (also gemessene) als auch subjektive Bewertungen ein. Getestet wurden Reifen der Dimension 245/35 R19 vorne und 265/35 R19 hinten auf einem BMW M2. Gefahren wurden alle Reifen mit einem Warm-Luftdruck von 2,5 bar vorne und hinten.
Pirelli vor Michelin und Toyo
Mit einer Benotung von 10,7 Punkten (inklusive Komfortbewertung 9,0) setzte sich der Pirelli P Zero Trofeo R durch. Das Fazit der „Sport Auto“: Der Trofeo R sei ein sehr souverän fahrbarer Semislick mit überragender Präzision und hohem Gripniveau. Er sei zudem sehr fahrstabil und spurtreu. Negativ fiel auf, dass der Italiener wenig Komfort biete und über einen spitzen Traktionsabriss im Nassen verfüge.
Urteil: „Sehr empfehlenswert“.
Dahinter reiht sich der Michelin Pilot Sport Cup 2 ein. Seine Punktzahl: 10,3. Inklusive der Komfortkomponente setzt sich der Franzose mit 9,7 Punkten gar an die Spitze. Im Fazit attestiert „Sport Auto“ dem Pilot Sport Cup 2, dass er ein sehr universell einsetzbarer Trackday-/Cupreifen mit sportiver Lenkansprache, guter Rückmeldung und breitem Reserveangebot sei. Universell einsetzbar auch deshalb, weil der Michelin die mit Abstand beste Nässe-Bewertung der drei Semislicks holte. Urteil: „Sehr empfehlenswert“.
„Mit sehr gutem Grip, guter Präzision und breitem Grenzbereich fährt sich der Toyo mit großen Lenkwinkeln fast wie ein Slick“, heißt es bei „Sport Auto“. Negativ fiel der Testredaktion das laute, dröhnende Abrollgeräusch im Cockpit auf. Insgesamt holte der Toyo Proxes R 888 9,9 Punkte (inklusive Komfortbewertung 9,1).
Urteil: „Empfehlenswert“.
Für Trackday-Fahrer besonders interessant dürften die Testdisziplinen Handling und Bremsen sein. Beim Handling auf der 2,77 Kilometer langen Strecke setzte sich der Pirelli mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 139,9 km/h durch. Knapp dahinter: Der Michelin mit 138,8 km/h vor dem Toyo mit 137 km/h.
Pirelli mit der schwächsten Brems-Performance
Beim Bremsen dann eine Überraschung, die den Testsieg des Pirelli P Zero Trofeo R etwas schmälert: Der Italiener kommt aus 100 km/h „erst“ nach 34,2 Metern zum Stehen. Da sind der Toyo (32,4 Meter), der Michelin Pilot Sport Cup 2 (32,9 Meter) und gar zwei Straßenreifen (Michelin Pilot Sport 4S mit 33,5 Metern und der Continental SportContact6 mit 34,0 Metern) besser.
Die Leistungen der Semislicks in der Übersicht:
Testdisziplin | Pirelli P Zero Trofeo R | Michelin Pilot Sport Cup 2 | Toyo Proxes R 888 |
Bremsweg trocken (40%) | 10 | 12 | 12 |
Spurwechselsicherheit trocken (10%) | 12 | 9 | 10 |
Lenkreaktion trocken (10%) | 11 | 12 | 9 |
Handling nach Zeit trocken (15%) | 12 | 11 | 11 |
Handling subjektiv trocken (15%) | 12 | 10 | 10 |
Race-Wertung (ohne Komfortkomponente) | 10,7 | 10,3 | 9,9 |
[Eigene Darstellung, Daten: „Sport Auto“ 4/2018]
Ein Blick auf die sportlichen Sommerreifen
Bei den Straßenreifen wurde allein der Michelin Pilot Sport 4S als „sehr empfehlenswert“ getestet. Vor allem im Trockenen war für die Konkurrenz gegen den französischen Pneu nichts zu machen. Interessant: Der Nankang Noble Sports NS-20 holte im Nassen in vier von sechs Kategorie die Höchstpunktzahl: In der Kategorie Seitenführung, Aquaplaning längs 5 Prozent und 10 Prozent, vor allem aber beim Handling nach Zeit zeigte der Nankang Top-Leistungen – auch wenn er nicht einfach zu fahren sei. Weil der Reifen aber bei trockenen Bedingungen nicht gut funktioniert, konnte die Test-Redaktion nur ein „noch empfehlenswert“ aussprechen.
Update 16.12.2019: Noch mehr Infos und Grafiken findet ihr hier. Weiterführende Infos zum Thema Semislicks findet ihr auf Semislicks.de!