Porsche präsentiert den neuen 911 (992)

Das isser also, der „neue“ Neunelfer. Puristen dürfen aufatmen: Eine Revolution hat (erneut) nicht stattgefunden. Auch der 992 ist weiterhin als Vertreter der 911er-Familie zu erkennen. Auf den ersten Blick sieht der 2019er Porsche 911 gar wie ein Facelift aus. Die optischen Veränderungen fielen wieder dezent aus, auch eine Hybrid-Version wird es (vorerst) nicht geben.

Optisch hat sich also wenig getan. Die Veränderungen erschließen sich bei genauerer Betrachtung  aber dann doch. Über den großen Rädern mit vorn 20 und hinten 21 Zoll Durchmesser wölben sich deutlich breitere Radhäuser. Vorn wuchs die Breite der Karosserie um 45 Millimeter.  „Zwischen den neuen LED-Scheinwerfern nimmt eine Fronthaube mit eingeprägter Vertiefung das Design der ersten 911-Generationen auf“, erzählt man sich in Zuffenhausen. Mit Ausnahme des Bug- und Heckteils besteht nun die gesamte Außenhaut aus Aluminium.

Und selbstverständlich hat der neue Elfer wieder mehr Leistung. Zumindest in den S-Versionen. Weiterentwickelt und mit 450 PS in den S-Modellen „leistungsstärker denn je, präsentiert sich die nächste Generation aufgeladener Sechszylinder-Boxermotoren“, heißt es bei Porsche. Die 450 Pferdchen ensprechen einem Plus von 30 PS gegenüber dem Vorgängermodell.

Ein verbessertes Einspritzverfahren und neu angeordnete Turbolader samt Ladeluftkühlung sollen den Wirkungsgrad im Antrieb erhöhen. Das hört man gerne. Die Kraftübertragung übernimmt ein neu entwickeltes Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe. So gewappnet soll der Sprint von null auf hundert km/h in 3,7 Sekunden (Porsche 911 Carrera S mit Heckantrieb) und 3,6 Sekunden (Porsche 911 Carrera 4S mit Allradantrieb) gelingen.

Damit sind beide Autos 0,4 Sekunden schneller als das jeweilige Vorgängermodell. Mit dem optionalen Sport Chrono-Paket soll sich der Vorsprung um weitere 0,2 Sekunden erhöhen. Die Höchstgeschwindigkeiten betragen nun 308 km/h (911 Carrera S) und 306 km/h für die Allradvariante. Den Spritverbrauch sparen wir uns an dieser Stelle.

In Sachen Performance hält man sich bei Porsche noch zurück. Aber das Thema Sicherheit haben die Porsche-Ingenieure beim neuen 911 groß geschrieben. Als „Weltneuheit“ hat Porsche den serienmäßigen Wet Mode entwickelt. Diese Funktion erkennt Wasser auf der Straße, konditioniert die Regelsysteme entsprechend vor und warnt den Fahrer. Dieser kann das Fahrzeug dann auf Tastendruck oder per Mode-Schalter am Lenkrad (Sport Chrono-Paket) besonders sicherheitsbetont abstimmen. Der ebenfalls serienmäßige Warn- und Bremsassistent erkennt Kamera-basiert die Gefahr von Kollisionen mit sich bewegenden Objekten und leitet gegebenenfalls eine Notbremsung ein. Erstmals ist für den 911 ein Nachtsichtassistent mit Wärmebildkamera als Option lieferbar. Der auf Wunsch verfügbare Abstandsregeltempostat umfasst eine automatische Distanzregelung, eine Stop-and-Go-Funktion, einen reversiblen Insassenschutz und eine neuartige autonome Nothaltefunktion.

Der 911 Carrera S kostet in Deutschland ab 120.125 Euro, der 911 Carrera 4S ab 127.979 Euro einschließlich Mehrwertsteuer und länderspezifischer Ausstattung. Die neuen Modelle sind ab sofort bestellbar.

Bis die für Sportfahrer besonders spannenden Varianten verfügbar sein werden, wird noch etwas Zeit ins Land ziehen. Der neue Porsche 911 (992) GT3 dürfte erst 2020/2021 auf den Markt kommen.

[Bilder: Porsche]