Porsche Kunden-Sonderwunsch-Programm neu aufgelegt: Das ist das erste Projekt

Porsche hat sein Kunden-Sonderwunsch-Programm neu aufgelegt. Im Rahmen der sogenannten „Co-Creation-Strategie“ haben Porsche-Kunden nun die Möglichkeit, individuelle Einzelstücke in Zusammenarbeit mit der Marke mitzugestalten. Erstes abgeschlossenes Sonderwunsch-Fahrzeugprojekt ist dieser Porsche 911 GT3 in Anlehnung an das 956 Le-Mans-Siegerfahrzeug von 1985.

Paolo Barilla, holte 1985 den Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans in einem privat eingesetzten Porsche 956. Zu seinem 60. Geburtstag sich hat der heutige stellvertretende Vorsitzender des italienischen Nahrungsmittel-Konzerns Barilla ein feines Geschenk gemacht: Sein ganz persönlicher Porsche 911 GT3.

Vor drei Jahren entschied sich der italienische Unternehmer dazu, einen höchst individuellen Porsche 911 GT3 mit zu entwerfen und auch an seiner Entstehung umfassend mitzuwirken. Sein Plan: Den aktuellen GT3 (992) , angelehnt an sein Le-Mans-Siegerfahrzeug, neu zu designen.

Im Rahmen des neu geschaffenen Sonderwunsch-Angebots von Porsche übernahm der Pasta-Padrone die Rolle des Projektleiters. Als Teil des Projektteams, bestehend aus Experten der Porsche Exclusive Manufaktur und dem Designbereich Style Porsche, arbeitete Barilla unmittelbar an der Umsetzung seines Traumfahrzeuges mit. Insgesamt drei Jahre dauerte der Prozess von der ersten Designskizze, über die Prüfung der technischen Machbarkeit bis zum Bau. Die Ausarbeitung startete noch auf Basis des Vorgänger-GT3-Fahrzeuges, da der Typ 992 noch mitten in der Serienentwicklung war.

„Viele Male hätte es in diesem Projekt gute Gründe gegeben, zu sagen ‚Geht nicht!‘ oder ‚Zu kompliziert‘“, so Philipp Setter, Leiter Sonderwunsch Kundenberatung der Porsche Exclusive Manufaktur. „Nachdem wir uns entschlossen hatten, die Herausforderung anzunehmen, haben wir etliche Grenzen überwunden und konnten vieles schließlich doch realisieren. Mit seiner klaren Vision, dem Gespür für den engen Zeitplan und der Entscheidungsfreudigkeit war Paolo Barilla der richtige Kunde und Projektleiter für ein derart ambitioniertes Projekt.“

Neben dem charakteristischen Renn-Look in sommergelb, weiß und schwarz trägt der Porsche 911 GT3 die Startnummer 7 seines siegreichen 956 auf der Fronthaube und den Türen. Weitere Details wie Heckflügel oder Schalthebel wurden ebenfalls neu interpretiert und teilweise eigenständig entwickelt. Im Renneinsatz besaßen die Vorderräder weiße Aero-Blenden. Die 911 GT3-Felgen sind an der Vorderachse nun ebenfalls weiß, an der Hinterachse hingegen in einem zeitgenössischen Goldton lackiert.

Die Sideplates des Heckspoilers greifen ebenso Design und Geometrie ihres historischen Vorbildes auf. Im „Rapid-Prototyping“-Verfahren entstanden zunächst Musterbauteile. Aerodynamische Performance und insbesondere die Balance zwischen Vorder- und Hinterachse sollten selbstverständlich erhalten bleiben. Darum wurde früh der Aerodynamiker des Serien-911 GT3 ins Projekt geholt. Der modifizierte Heckflügel musste seine Strömungseigenschaften im Windkanal beweisen. An den Flanken steht „PB 60“, also die Initialen und der runde Geburtstag von Paolo Barilla. Dieses Logo lehnt sich stilistisch an die Grafik des damaligen Hauptsponsors des Le-Mans-Siegerfahrzeuges an.

„In den Achtzigern hatte ich die Gelegenheit, einen wundervollen Porsche 956 zu fahren – eine Ikone in Bezug auf Leistung und Schönheit“, betont Paolo Barilla. „Die Neuinterpretation einiger Elemente in einem aktuellen 911 GT3 macht diese Erinnerung lebendig und aufregend. Nicht nur für mich, sondern auch für die Menschen, die mir nahestehen.“

Drei Mal war Barilla in der Konzeptphase bei Porsche, um das Projekt vom Lastenheft bis zur Fertigstellung aktiv zu begleiten. In der Umsetzungsphase fanden häufige Abstimmungen via Telefon, E-Mail oder Videokonferenz statt, und es folgten weitere Besuche – Werksausweis inklusive. „Über dieses Detail hat sich Paolo Barilla sehr gefreut“, so Setter. „Mit der persönlichen Übergabe des Porsche Werksausweises wurde er ganz offiziell Teil des Teams und unserer Porsche Familie.“

Über das Porsche Sonderwunsch Programm
Die Porsche Exclusive Manufaktur und Porsche Classic veredeln und restaurieren Sportwagen der Marke. Im Rahmen der sogenannten Co-Creation-Strategie interpretiert der Sportwagenhersteller nun das legendäre Sonderwunsch-Programm der späten 70er Jahre neu und ermöglicht zukünftig personalisierte Einzelstücke – vom Kunden mitkreiert, von Porsche professionell umgesetzt. Die Ausweitung des Angebotes gliedert sich in den Werksverbau von kundenindividuellen Farb- und Materialwünschen direkt im Produktionsdurchlauf sowie den nachträglichen Werksumbau und das Werksunikat nach der Auslieferung des Fahrzeuges an den Kunden. Während der Werksumbau ebenfalls auf die Umsetzung individueller Farben und Materialien abzielt, stellt das Werksunikat eine konsequente technische Neuentwicklung dar. Je nach Fahrzeugalter kümmern sich die Technikexperten der Porsche Exclusive Manufaktur oder Porsche Classic um die Umsetzung.